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Das Wilhelm-Gymnasium ist ein traditionsreiches humanistisches Gymnasium mit Musikklassen in Hamburg. Es wurde 1881 als Neue Gelehrtenschule gegründet, 1883 zu Ehren Kaiser Wilhelms I. (1797-1888) in Wilhelm-Gymnasium umbenannt. Es ist damit das zweitälteste Gymnasium in Hamburg. Seit 1885 hatte es seinen Sitz im Gebäude der heutigen Staatsbibliothek, ab 1964 dann im Klosterstieg 17 in Hamburg-Harvestehude. Neben den sportlichen Aktivitäten im Hockey und Rudern gründeten am 1. Juni 1888 Untersekundaner des Wilhelm-Gymnasiums den Hamburger Fußball-Club (HFC), den Vorgänger des Hamburger Sportvereins.

Schulprofil[]

Das Wilhelm-Gymnasium ist eines von fünf altsprachlichen Gymnasien in Hamburg – Latein wird neben Englisch bereits ab der fünften Klasse gelehrt. Außerdem besteht die Möglichkeit, ab der 8. Klasse Altgriechisch statt Französisch zu erlernen. Des Weiteren ist die Schule eine Club of Rome-Schule in Gründung und beteiligt sich am Hamburger Modellversuch Selbstverantwortete Schule.

Schulruderverein Gymnasial Ruderverein Hamburg (GRV„H“)[]

Am Wilhelm-Gymnasium gibt es für Schülerinnen und Schüler, die das Rudern erlernen und ausüben möchten, einen Schülerruderverein, den GRV„H“. 1909 von Primanern gegründet, hat er über Jahrzehnte – nur in der Nazi-Zeit ab 1937 verboten – junge Menschen sportliche Gemeinschaft erleben lassen. Längst – seit die Fachleute erkannt haben, dass sich Rudern in jüngeren Jahren am leichtesten erlernen lässt – können Schüler der Mittel- und Unterstufe in den GRV„H“ eintreten. Gegenwärtig hat der Verein über 50 Mitglieder ab der 6. Klasse. Sie wählen auf der jährlichen Hauptversammlung ihren Vorstand, der sich – soweit die schulischen Pflichten es erlauben – gemeinsam mit einem Protektor um die Grundausbildung des Nachwuchses kümmert.

Zwei Protektoren, die Lehrer am WG sind oder waren, vertreten satzungsgemäß den Verein nach außen. Gerudert wird vom Steg des Der Hamburger und Germania Ruder Club (DHuGRC), Alsterufer 21, aus. Seit seiner Gründung ist der GRV„H“ dem DHuGRC freundschaftlich, seit 1970 auch vertraglich verbunden. Jungen und Mädchen, welche an höherrangigen Regatten teilnehmen möchten, werden vom Clubtrainer betreut.

Wochenendfreizeiten, Trainingslager und gelegentlich auch Wanderfahrten werden von den Trainern, Betreuern und Protektoren angeboten. In den letzten 25 Jahren haben fast immer Mannschaften des WGs am Bundesfinale der Schülerruderer Jugend trainiert für Olympia in Berlin teilgenommen und kamen dabei schon dreizehn Mal auf Medaillenränge. Wer von der Schule abgeht, hat die Möglichkeit, in der Altherren-Vereinigung des GRV„H“ e. V. die Verbindung zu den Aktiven zu behalten und sie finanziell zu unterstützen.

Schulzeitung/Schülerzeitung[]

Im Wilhelm-Gymnasium erhalten alle Schüler in Saisonabständen eine Ausgabe der von der Schulleitung herausgegebenen Schulzeitung Was Geht?, wobei eine Kontinuität bislang nicht eingehalten werden konnte. Die Chefredakteurin dieser Zeitung ist die stellvertretende Schulleiterin Ulrike Eickmeyer. In jeder Ausgabe ist ein Brief der Schulleiterin Antje Westenhoff an die Schulgemeinschaft sowie zahlreiche Artikel und Leserbriefe von Lehrern, Schülern und Eltern publiziert worden.

Weiterhin gibt es eine im Februar 2005 gegründete Schülerzeitung mit dem Namen derwilhelm, welche allerdings bis jetzt nur ein Mal erschienen ist.

Bekannte Ehemalige[]

  • Wilhelm-Gymnasium (Hamburg)Axel von Ambesser}} (fiel durchs Abitur 1930; Schauspieler, Autor und Regisseur)
  • Gottfried Böttger (Abitur 1969; Pianist)
  • Thomas Brandis (Violinist; Professor an der Hochschule der Künste Berlin)
  • Klaus Bruhn (Abitur 1947; ehem. Professor an der FU Berlin (Lehrstuhl für Indologie))
  • Werner Deuchler, (Abitur 1936; Rechtsanwalt und ehemaliger Präsident des Deutschen Anwaltvereins e.V.)
  • Max Eichholz (Abitur 1900; deutscher Politiker der Deutsche Demokratische Partei, NS-Opfer)
  • Gustav Embden (Abitur 1893; Biochemiker, Aufklärung des Mechanismus der Glykolyse zusammen mit Otto Meyerhof und Jakub Parnas)
  • Hans Theodor Flemming (Abitur 1935; ehem. Professor für Kunstgeschichte an der Fachhochschule Hamburg)
  • James Franck (Abitur 1902; Nobelpreis für Physik zusammen mit Gustav Hertz 1926; Manhattan-Projekt; Franck Report 1944)
  • Menso Heyl (Abitur 1969; Chefredakteur Hamburger Abendblatt)
  • Horst W. Janson (Abitur 1932), Deutsch-amerikanischer Kunsthistoriker und Hochschullehrer)
  • Joachim Kaiser (Abitur 1948; Musik- und Theaterkritiker)
  • Wilhelm Kieckbusch (Abitur 1916; 1930-1977 letzter Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Eutin)
  • Reinhold Meyer (Abitur 1940; im Widerstand der Weißen Rose Hamburg – gestorben im KZ Fuhlsbüttel 1944)
  • Burkhardt Müller-Sönksen (Abitur 1978; Bundestagsabgeordneter)
  • Alwin Münchmeyer der Jüngere (Abitur 1926; Bankkaufmann)
  • Jürgen Ponto (Abitur 1942; Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG; ermordet von der Rote Armee Fraktion 1977)
  • Kurt Siemers (Hamburger Kaufmann, Reeder und Bankier)
  • Herbert Spiro (als jüdischer Schüler 1938 nach USA emigriert; Professor für Politische Wissenschaften FU Berlin, ehem. Botschafter der USA in Kamerun und Äquatorialguinea (Autor zahlreicher politischer Bücher)
  • Gösta von Uexküll (Abitur 1929; Schriftsteller und Journalist)
  • Martin Wassermann (1871-1953), deutscher und argentinischer Jurist
  • Arthur Zarden (Abitur 1904; Staatssekretär im Reichsfinanzministerium 1932; Selbstmord im Gestapogefängnis 1944)

Weblinks[]

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